Mahnwache vor Al-Nur-Moschee: Prediger sagt Vortrag ab
Prediger Pierre Vogel distanziert sich von Hass-Prediger Bilal Philips
Die gestrige Mahnwache vor der Neuköllner Al-Nur-Moschee hat dazu geführt, dass nun auch der Prediger Pierre Vogel seinen dort geplanten Auftritt abgesagt hat. Nach Protesten des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. war am Donnerstag bereits der Auftritt des kanadischen Hass-Predigers Bilal Philips abgesagt worden, der gemeinsam mit Vogel einen Vortrag halten sollte.
An der gestrigen Mahnwache, zu der LSVD und TERRE DES FEMMES aufgerufen hatten, nahmen rund 30 Personen teil. Der Prediger Pierre Vogel verließ die Moschee und suchte das Gespräch mit den Teilnehmern der Mahnwache. Er erklärte, er habe seinen Vortrag abgesagt, weil die Al-Nur-Moschee einen Dialog mit den Demonstranten ablehne. Er dagegen befürworte den Dialog. Angesprochen auf die Forderung Bilal Philips, Homosexuelle müssten getötet werden, erklärte Vogel, er lehne eine Bestrafung Homosexueller ab. Aus dem Koran lasse sich die Forderung nach einer Bestrafung nicht ableiten. Das wolle er auch in seinen Predigten deutlich machen.
Nach dem Gespräch mit Pierre Vogel wurde die Mahnwache abgebrochen. Offen blieb gestern allerdings, ob Vogel seinen Vortrag tatsächlich nicht hielt. Nach dem Gespräch mit den Demonstranten kehrte er auf das Gelände der Moschee zurück und verließ dieses entgegen seiner Bekundung, nun nach Hause fahren zu wollen, zunächst nicht.
Vogel hatte gemeinsam mit Bilal Philips eine Vortrags-Tour durch Deutschland geplant. Neben Berlin sollten Stuttgart, Dortmund und Hannover Stationen sein. Bilal Philips war nach den Protesten nicht nach Deutschland eingereist. Die Proteste des LSVD richten sich gegen Philips Ansichten zur Homosexualität. In einem 18-minütigen, im Internet zugänglichen Video rechtfertigt Philips die Tötung Homosexueller. Das Video kann man anschauen unter: http://gaymuslims.wordpress.com/2007/01/15/bilal-philips-video/