„Panikmache hilft nicht weiter“

Berliner LSVD warnt vor Stigmatisierung türkisch- und arabischstämmiger Jugend­licher

Zur aktuellen Debatte über Gewalttaten türkisch- und arabischstämmiger Jugend­licher erklärt Alexander Zinn, Pressesprecher des Lesben- und Schwulen­verbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):

Der LSVD Berlin-Brandenburg warnt vor unzulässigen Verallgemeinerungen und Übertreibungen in der aktuellen Berliner Debatte über Gewalttaten türkisch- und arabischstämmiger Jugendlicher. Panikmache hilft nicht, die vorhandenen Probleme zu lösen. Zum Glück gibt es in Berlin noch keine „No-Go-Areas“ für Schwule und Lesben. Es nützt keinem etwas, türkisch- und arabischstämmige Jugendliche jetzt pauschal als Gewalttäter zu brandmarken. Gewalt­bereitschaft, Antisemitismus, Frauen- Homo­sexuellenfeindlichkeit sind kein „Privileg“ von Einwanderern, sondern auch bei einem Teil der deutsch­stämmigen Jugendlichen ein Problem.

Die Integrationsprobleme eines Teils der insb. männlichen türkisch- und arabisch­­stämmigen Jugend­lichen sind nicht neu. Sie liegen offen zutage und wurden inzwischen eingehend analysiert. Jetzt kommt es darauf an, konstruktiv an Lösungsstrategien zu arbeiten und diese umzusetzen. Aufgeregte Debatten, die in Hysterie und Panikmache münden, wirken da eher kontraproduktiv.

Es kommt darauf an, vorhandene Probleme ruhig und konstruktiv anzugehen. Wir weisen hier auf eine gemeinsame Veranstaltung von LSVD und Türkiyemspor zum Thema Homos­exualität hin, die am nächsten Mittwoch (31.01.2007) um 19 Uhr im Vereinslokal von Türkiyemspor, Admiralstr. 37, U-Bahnhof Kottbusser Tor, stattfindet.