Polnische Menschenrechtsaktivistin Elżbieta Szczęsna erhält „Respektpreis“ des Bündnisses gegen Homophobie

Die 67-jährige Warschauer Menschenrechtsaktivistin Elżbieta Szczęsna ist heute während der Respektpreisverleihung für ihr außerordentliches Engagement mit dem Respektpreis 2013 ausgezeichnet worden.

Sie gründete in einem gesellschaftlich schwierigen Umfeld zusammen mit Eltern und Freunden von homosexuellen Menschen den Verein „Akceptacja“ (Akzeptanz). Der Verein sieht sich als heterosexuelle Lobbygruppe für die Rechte von Homosexuellen. Elżbieta Szczęsna kämpft für die Gleichberechtigung von gleichgeschlechtlichen Paaren und leistet erhebliche Aufklärungsarbeit – erfolgreich, wie ein langsamer Wandel des gesellschaftlichen Klima gegenüber Homosexuellen in Polen belegt.

„Wir, die zur heterosexuellen Mehrheit gehören, wollen Solidarität mit denjenigen zeigen, die für ihre Liebe diskriminiert werden. Wir, denen der schmerzhafte Coming-Out-Prozess und die tägliche Homophobie erspart bleibt, wollen diejenigen unterstützen, die unter schweren Bedingungen zu ihrer Identität finden“, so die Preisträgerin in ihres Dankesrede. „Die Menschen, für die es kein Problem sei, zu heiraten und Familie zu gründen, könne es nicht in Ruhe lassen, wenn Anderen diese Rechte vorbehalten blieben“, so Szczęsna weiter.

Die über 84 im Bündnis vertreten Unternehmen und Organisationen stimmten mit einfacher Mehrheit über die diesjährige Gewinnerin ab. Ebenfalls nominiert waren die französische Justizministerin Christiane Taubira, der Historiker Prof. Dr. Günter Morsch sowie Dr. Bertold Höcker, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte.

Unterstützt wurde die Preisverleihung in diesem Jahr von den beiden Bündnismitgliedern Grand Hotel Esplanade Berlin und den Berliner Verkehrsbetrieben BVG. An der Veranstaltung nahmen neben den Bündnismitgliedern unter anderem Senatorin Dilek Kolat und Polizeipräsident Klaus Kandt teil.

Das Bündnis gegen Homophobie ist die Allianz der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft für die gesellschaftliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen.

Um aktiv gegen Homophobie einzutreten setzt der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen – Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), das von ihm initiierte Bündnis gegen Homophobie im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ um.