Am 7. September 2017 wird das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipations-bewegung am Spreeufer zwischen Luther- und Moltkebrücke in Berlin eröffnet.
Seit 2011 stehen hier zwei Gedenktafeln, die an die erste Homosexuellenbewegung erinnern, seit 2008 trägt der Uferabschnitt den Namen Magnus-Hirschfeld-Ufer. Dr. Magnus Hirschfeld startete die Bewegung vor 120 Jahren mit der Gründung seines Instituts in Sichtweite dieses Ortes, auf der gegenüberliegenden Seite der Spree.
Ein neues Denkmal in der Hauptstadt – für wen?
Die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung beginnt 1897 mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK). Der jüdische Arzt und Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935) war Initiator und maßgeblicher Vertreter dieser Bewegung. 1897 – 30 Jahre nachdem Karl Heinrich Ulrichs auf dem deutschen Juristentag die Straflosigkeit homosexueller Handlungen gefordert hatte – gründete Hirschfeld in Berlin das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK). 1919 errichtete er auf dem Gelände zwischen dem heutigen Bundeskanzleramt und dem Haus der Kulturen der Welt das Institut für Sexualwissenschaft.
Hirschfelds Wirken nahm weltweit Einfluss auf die Abschaffung antihomosexueller Straftatbestände. Zur Aufhebung des § 175 StGB (Strafgesetzbuch) richtete das WhK mehrere Petitionen an den Deutschen Reichstag, denn dieser Paragraph bedrohte „beischlafähnliche Handlungen“ zwischen Männern mit Strafe. 1929 beschloss der Strafrechtsausschuss des Reichstages schließlich, homosexuelle Handlungen nicht mehr unter Strafe zu stellen.
Doch zur Abschaffung des § 175 kam es nicht mehr.
Dr. Magnus Hirschfeld
Der Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld gilt der als Vater der ersten homosexuellen Bürgerrechtsbewegung. Wer aber war Magnus Hirschfeld? Und was hat ihn zu seinem Engagement motiviert?
Magnus Hirschfeld wurde 1868 als Sohn des jüdischen Arztes Hermann Hirschfeld und dessen Frau Friederike im pommerschen Kolberg geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1887 begann er mit dem Studium der „neueren Sprachen“, 1888 wechselte Hirschfeld zur Medizin. 1892 promovierte er, im Jahre 1896 schließlich eröffnete Hirschfeld eine Arztpraxis in Berlin-Charlottenburg.
Aufgerüttelt durch den Strafprozess gegen den homosexuellen Schriftsteller Oscar Wilde, begann Hirschfeld 1895 mit der Erforschung der Homosexualität. 1896 erschien sein erstes Buch zum Thema: Die Kampfschrift „Sappho und Sokrates“ veröffentlichte Hirschfeld als einziges Buch unter einem Pseudonym, als „Th. Ramien“. 1897 gründete Hirschfeld mit dem “Wissenschaftlich-humanitären Komitee” (WhK) die weltweit erste Organisation, die sich für die Gleichberechtigung Homosexueller einsetzte.
Das WhK gewann innerhalb weniger Jahre große Anerkennung. Hirschfeld wurde zur bewunderten wie verhassten Symbolfigur der entstehenden Homosexuellenbewegung. Seine Gegner, namentlich die Nationalsozialisten, schossen sich auf Hirschfelds jüdische Abstammung ein. Sie stilisierten ihn zur Inkarnation des Unheils, das die Juden angeblich über Deutschland brächten. 1920 wurde Hirschfeld nach einem Vortrag in München von Rechtsradikalen angegriffen und schwer verletzt. Wenig später rechtfertigte Adolf Hitler den Angriff mit den Worten: “Wäre ich hier in München gewesen, so hätte ich ihm einige Ohrfeigen gegeben, denn das, was dieser Schweinejude feilbietet, bedeutet gemeinste Verhöhnung des Volkes.”
1929 errang das WhK einen großen Erfolg. Der Strafrechtsausschuss des deutschen Reichstages beschloss, Homosexualität im geplanten neuen Strafgesetzbuch nicht mehr unter Strafe zu stellen. Nach diesem Erfolg zog sich Hirschfeld 1929 aus der WhK-Arbeit zurück. 1930 begab er sich auf eine Weltreise, von der er nie wieder nach Deutschland zurückkehren sollte. Nach Hitlers Machtübernahme demonstrierten die Nazis, was sie mit Hirschfeld vor hatten: am 10. Mai 1933 verbrannten sie seine Büste auf dem Berliner Opernplatz. Hirschfeld ging ins französische Exil, wo er 1935 starb.
Mehr Informationen über die Wegbereiter und -gefährten von Dr. Magnus Hirschfeld finden sie hier.
Wissenschaftlich-humanitäres Komitee
Das Wissenschaftlich-humanitäres Komitee (WhK)– die erste Bürgerrechtsorganisation Homosexueller
Am 15. Mai 1897 gründete Magnus Hirschfeld in seiner Berliner Wohnung gemeinsam mit dem Juristen Eduard Oberg, dem Verleger Max Spohr und dem Schriftsteller Franz Josef von Bülow das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK), die weltweit erste Organisation, die sich für die Bürgerrechte Homosexueller einsetzte. Das Foto zeigt den WhK-Vorstand im Jahr 1901 (v.l.n.r.): Georg Plock, Dr. Ernst Burchard, Dr. Magnus Hirschfeld und Baron von Teschenberg.
Zu den ersten Initiativen des WhKs gehörte eine Petition zur Abschaffung des Paragraphen 175. Sie wurde bis 1904 mehrfach in Reichstag und Bundesrat eingebracht und von mehr als 2000 Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft unterschrieben. Zu den Unterzeichnern zählte auch der SPD-Vorsitzende August Bebel.
Nach dem Misserfolg der ersten Petition versuchte das WhK, die breite Masse der Bevölkerung mit einer Aufklärungskampagne zu überzeugen. Die 1902 veröffentlichte Broschüre „Was soll das Volk vom dritten Geschlecht wissen“ (Foto) stützte sich argumentativ auf Magnus Hirschfelds Theorie der „sexuellen Zwischenstufen“.
Dem WhK gelang es mit seiner Aufklärungsarbeit, Verständnis für die Homosexuellen zu wecken und einen Teil der Öffentlichkeit für eine Abschaffung des § 175 zu gewinnen. Als jedoch 1907 im Zuge der Eulenburg-Affäre ein Kreis engster Berater des Kaisers der Homosexualität beschuldigt wurde und Hirschfeld in den folgenden Gerichtsverfahren die sexuelle Veranlagung der Beschuldigten als Sachverständiger begutachten musste, kippte die Stimmung. Kaiser Wilhelm II. entließ seine Berater und die Presse sah in Magnus Hirschfeld und dem WhK den „Quell all der schmutzigen Verleumdungen der letzten Monate“.
Die Eulenburg-Affäre war ein herber Rückschlag im Kampf gegen die Kriminalisierung und Stigmatisierung Homosexueller. Die schwulenfeindlichen Kräfte hatten nun Oberwasser. Hatte der Preußische Justiz-Staatssekretär Nieberding Hirschfeld 1897 noch Hoffnungen auf eine Abschaffung des § 175 gemacht, so war davon keine Rede mehr. In dem 1909 vom Reichsjustizamt vorlegten Entwurf für ein neues Strafgesetzbuch war sogar eine Verschärfung des § 175 und seine Ausdehnung auf Frauen vorgesehen. Zur Strafrechtsreform kam es angesichts des heraufziehende ersten Weltkrieges jedoch nicht mehr.
Trotz des Aufblühens der Homosexuellenbewegung seit 1919 waren die politischen Perspektiven für eine Abschaffung des § 175 auch in den 20er Jahren nicht besonders gut. 1925 legte die neue konservative Reichsregierung einen Entwurf zur Reform des Strafgesetzbuches vor – und abermals war darin keine Aufhebung sondern sogar eine Verschärfung des § 175 vorgesehen.
Der repressive Gesetzentwurf führte dazu, dass das WhK in die Offensive ging und ein breites Bündnis für eine Strafrechtsreform schmiedete. Dieses Kartell zur Reform des Sexualstrafrechts bestand aus so unterschiedlichen Organisationen wie dem „Bund für Mutterschutz“ und dem „Verband Eherechtsreform“ und zielte darauf, das gesamte Sexualstrafrecht zu modernisieren, die Abschaffung des § 175 inbegriffen. Das Kartell entfaltete eine umfassende Lobbyarbeit, traf „maßgebliche Persönlichkeiten des Reichsjustizministeriums“ und eine Delegation „einer der großen Reichstagsparteien“.
Im Oktober 1929 kam es im Strafrechtsausschuss des Reichstages zur entscheidenden Verhandlung, bei der die Einführung des neuen § 296, der homosexuelle Praktiken unter Männern ebenfalls unter Strafe stellte, mit denkbar knapper Mehrheit von 15 gegen 13 Stimmen abgelehnt wurde. Im neuen Strafgesetzbuch sollte die „Unzucht“ zwischen zwei erwachsenen Männern also nicht mehr bestraft werden. Das war ein großer Erfolg für das WhK. Ausschlaggebend war neben den Stimmen von DDP, SPD und KPD die des nationalliberalen Ausschussvorsitzenden Wilhelm Kahl von der Deutschen Volkspartei gewesen. Die Freude des WhKs wurde jedoch getrübt durch eine Strafverschärfung im Jugendschutzgesetz. Der neue § 297 sollte erstmals nicht nur „beischlafähnliche Handlungen“ sondern „harmlose und harmloseste homosexuelle Liebesbetätigungen (sogar leidenschaftliche Küsse)“ mit Jugendlichen unter Strafe stellen.
So knapp die Mehrheit im Ausschuss gewesen war, so unsicher war sie. Ihre Gegner, insbesondere die Nationalsozialisten, gewannen zunehmend an Einfluss. Das NSDAP-Parteiorgan „Völkischer Beobachter“ kommentierte die Entscheidung zynisch: „Wir gratulieren zu diesem Erfolg, Herr Kahl und Herr Hirschfeld. Aber glauben Sie ja nicht, dass wir Deutschen solche Gesetze auch nur einen Tag gelten lassen, wenn wir zur Macht gelangt sein werden.“
Hirschfeld war für die Nazis die Inkarnation aller „boshaften Triebe der Judenseele“. Regelmäßig hetzte der Völkische Beobachter gegen die Aufklärungsarbeit des WhKs. Schon 1920 war Hirschfeld nach einem Vortrag in München von Rechtsradikalen angegriffen und schwer verletzt worden. Adolf Hitler rechtfertigte den Angriff mit den Worten: „Wäre ich hier in München gewesen, so hätte ich ihm einige Ohrfeigen gegeben, denn das, was dieser Schweinejude feilbietet, bedeutet gemeinste Verhöhnung des Volkes.“
Im März 1930 wurde schließlich im Interparlamentarischen Ausschuss die Rechtsangleichung des Strafrechts mit Österreich mit 23 gegen 21 Stimmen beschlossen, den § 296 doch einzuführen. Zu einer Abstimmung im Reichstagsplenum kam es in Folge von Wirtschaftskrise und Notverordnungskabinetten nicht mehr. Der alte § 175 blieb unverändert bestehen.
Es war klar, dass die Machtübernahme der Nationalsozialisten auch für das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee das Ende brachte. Für den 8. Juni 1933 lud das WhK zu den zwei letzten Mitgliederversammlungen, um über Auflösung und Verwendung des Vereinsvermögens zu beschließen. Zu diesem Zeitpunkt hatten einige WhK-Mitglieder, so z.B. Magnus Hirschfeld Deutschland bereits verlassen. Oder sie waren bereits verhaftet worden, wie Kurt Hiller, stellvertretender Vorsitzender des WhKs, der am 23. März 1933 verhaftet und ins KZ Oranienburg verschleppt wurde. Inwieweit auf die verbliebenen WhK-Mitstreiter Druck ausgeübt wurde, den Verein aufzulösen, ist nicht bekannt.
Institut für Sexualwissenschaft
1919 gründete Magnus Hirschfeld das “Institut für Sexualwissenschaft” (IfS), das schnell weltweite Anerkennung gewann. Für das Institut kaufte Hirschfeld das Haus Beethovenstraße 3 im Berliner Alsenviertel.
Regelmäßige Vorträge, Kurse und Beratungen über sexuelle Probleme gehörten ebenso zur Arbeit des Instituts für Sexualwissenschaft wie der Versuch einer internationalen Vernetzung der Sexualwissenschaft. Das IfS war international bald so bekannt, dass unter Berufung auf seine Forschungsergebnisse die Sexualstrafgesetze der Sowjetunion, Norwegens und der Tschechoslowakei gelockert wurden. 1921 veranstaltete das IfS die „1. Internationale Tagung für Sexualreform auf wissenschaftlicher Grundlage“, auf einem weiteren Kongress in Kopenhagen wurde 1928 die „Weltliga für Sexualreform“ gegründet und Magnus Hirschfeld zu einem ihrer Präsidenten gewählt.
In erster Linie war das Institut eine ambulante Einrichtung zur Beratung bei Sexualproblemen und zur Untersuchung, Begutachtung und Behandlung sämtlicher Sexualstörungen. Nicht zuletzt war es ein Zufluchtsort für Menschen in sexueller Not. Als Archiv zur Sammlung, Sichtung und Bearbeitung sowie Museum zur Demonstration sexualwissenschaftlicher Publikationen und sonstiger einschlägig relevanter Dokumente aller Art war das Institut ein Anziehungspunkt im Berlin der ‘roaring twenties’. Für die Fortbildung von Ärzten diente es als Lehr- und Schulungsstätte, für interessierte Laien als Vortragsort, wobei Hirschfeld – wie sein lange wichtigster Mitarbeiter Arthur Kronfeld – durch Vortragstätigkeit auch in Volkshochschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen von Berlin und weit darüber hinaus wirkte.
Magnus Hirschfeld schuf mit dem Institut für Sexualwissenschaft einen institutionellen Rahmen für die Fortentwicklung seiner „Theorie der sexuellen Zwischenstufen“. Hirschfeld meinte, dass zwischen den beiden Polen des Mannes ohne weibliche und der Frau ohne männliche Eigenschaften „intersexuelle Varianten“ existierten, zu denen er unter anderem Homosexuelle, Hermaphroditen, Androgyne und Transvestiten zählte. Er ging davon aus, dass alle diese Varianten angeboren seien und somit auch nicht dem freien Willen unterlägen. Eine strafrechtliche Verfolgung verbiete sich deswegen. Hier zeigt sich, dass es Hirschfeld bei seinen Theorien auch immer um den Kampf gegen die Strafbarkeit der Homosexualität ging.
Die Machübernahme der Nationalsozialisten brachte auch das Ende des Instituts für Sexualwissenschaft. Am 6. Mai 1933 wurde Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft gleich zwei Mal geplündert: am Vormittag durch Mitglieder der nationalsozialistischen „Deutschen Studentenschaft“ und SA-Männer, am Nachmittag noch einmal durch Studenten der Tierärztlichen Hochschule 12.000 Bände der Bibliothek wurden abtransportiert, ein Teil der Bücher und eine Büste Hirschfelds wurden am 10. Mai auf dem Berliner Opernplatz verbrannt. Hirschfeld selbst war von seiner Ende 1930 angetretenen Weltreise auf Anraten von Freunden nicht zurückgekehrt. Am 18. November 1933 kam es schließlich auch zur formellen Enteignung Hirschfelds: die Gestapo verfügte, das gesamte Vermögen der „Dr. Magnus-Hirschfeld-Stiftung“ einzuziehen.
In seinem Pariser Exil unternahm Magnus Hirschfeld zusammen mit seinen Freunden Tao Li und Karl Giese den Versuch, das Institut für Sexualwissenschaft neu zu gründen. Dieser scheiterte aber. Über die genauen Umstände ist nur wenig bekannt.
Gedenktafeln
Am 2. September 2011 erhielt Berlin am Magnus-Hirschfeld-Ufer zwei Gedenktafeln, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern. Eingeweiht wurden sie vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) zusammen mit dem Berliner Staatssekretär für Kultur, André Schmitz, sowie der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind. Bei der Veranstaltung hielten zudem Axel Hochrein von der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und Dr. Günter Grau von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft eine Rede.
Realisierung/Vorhaben
Zurück nach Berlin – Für eine sichtbare Erinnerungskultur
Standort des geplanten Denkmals ist das Berliner „Magnus-Hirschfeld-Ufer“. Der Uferabschnitt der Spree zwischen Luther- und Moltkebrücke gegenüber dem Bundeskanzleramt war am 6. Mai 2008 nach Magnus Hirschfeld benannt worden. Seit 2. September 2011 erinnern zwei Gedenktafeln an Magnus Hirschfeld und die Emanzipationsbewegung, die gleichzeitig die Entstehung des Denkmals ankündigen.
Bei der Realisierung des Vorhabens wird der Lesben- und Schwulenverband von der Universität der Künste Berlin unterstützt.
Im November 2015 wählte eine neunköpfige Fachjury aus fünf vorliegenden Entwürfen einer internationalen Arbeitsgruppe aus Kunst, Architektur und Design den Siegerentwurf.
Hierzu erklärt Dr. Berndt Schmidt, Sprecher der Jury: „Es gab eine sehr engagierte Diskussion, an deren Ende sich die große Mehrheit für den Entwurf CALLA entschieden hat. Die Jury ist der Überzeugung, dass das Denkmal selbstbewusst und positiv wirkt und eine beeindruckende Fernwirkung entwickelt. Die CALLA-Lilie besitzt weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze. Somit ist sie ein Symbol für die Normalität der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Natur.“
Der Entwurf CALLA und die übrigen Entwürfe können sich in einer zu diesem Zweck erstellten Broschüre angesehenen werden.
Die Bauarbeiten beginnen Anfang Mai 2017, sodass das Denkmal am 7. September in einem Festakt eingeweiht werden kann.
Kuratorium
Das Kuratorium, bestehend aus Vertretern der Berliner und bundesdeutschen Politik, Kultur und Wirtschaft, begleitet den Denkmalentstehungsprozess und steht den Projektleitern beratend zur Seite. Die Mitglieder des Kuratoriums sind:
Prof. Erwin J. Haeberle, Founder and Director “Magnus Hirschfeld Archive for Sexology”, Humboldt University, Berlin
Dr. Christian Hanke, Bürgermeister von Berlin-Mitte
Michael Kauch (FDP), MdB a.D.
Maren Kroymann, Schauspielerin
Dr. Klaus Lederer, Vorsitzender Die Linke Berlin
Regula Lüscher, Berliner Senatsbaudirektorin
Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma
Brigitte Zypries, MdB, Staatssekretärin und Bundesjustizministerin a.D.
Volker Beck, MdB
Stefan Evers, MdA (stellv. Fraktionsvorsitzender CDU Berlin)
Unterstützer
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft rufen dazu auf, den Bau des Denkmals mit einer Spende zu unterstützen.
Ihr Einsatz für einen frühen Kämpfer heutiger Rechte!
„Magnus Hirschfeld war Vorkämpfer der schwul-lesbischen Gleichstellung. Und mehr als das: er hat sich für die Freiheits- und Bürgerrechte des Einzelnen eingesetzt. Mit seinem Mut, seinem humanitären Engagement und seinem Kampf für Aufklärung, Emanzipation und solidarisches Miteinander ist er Vorbild auch für die heutige Zeit; zumal in Berlin, dessen besonderes Markenzeichen die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Lebensstile ist. Magnus Hirschfeld ein Denkmal zu setzen, wo die Benennung des Spreeufers unweit des Standortes des Instituts für Sexualwissenschaft seit 2008 an ihn erinnert, wäre eine längst fällige Würdigung.“
Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin a.D.
„Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und auch ich persönlich begrüßen die Initiative des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e.V. und des Bürgermeisters des Bezirkes Mitte, den Bau des Magnus-Hirschfeld-Denkmals mit einer Spende zu unterstützen, außerordentlich. Magnus Hirschfeld kämpfte als einer der Ersten für die Rechte von Homosexuellen. Mit seinem 1919 gegründeten Institut für Sexualwissenschaft errang er internationale Anerkennung und große Erfolge gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. 1933 zerstörten die Nazis sein Institut – auch weil Magnus Hirschfeld Jude war. Ein Denkmal für Magnus Hirschfeld gehört in eine weltoffene Stadt wie Berlin!“
Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin a.D.
„Magnus Hirschfeld schwamm gegen den reißenden Strom der Ignoranz und Intoleranz seiner Zeit. Nicht nur Homosexuelle sind ihm zu Dank verpflichtet. Wir alle sollten es sein. Das Magnus-Hirschfeld-Denkmal ist deshalb auch eine aktuelle Mahnung an diejenigen, die für Gleichmacherei und Uniformität, statt für Freiheit und Vielfalt stehen.“
Hans-Olaf Henkel, Präsident des BDI a.D. und Präsident der Leibniz-Gemeinschaft a.D.
Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer:
Kulturstaatssekretär André Schmitz; Bundesministerin a.D. Brigitte Zypries; Bürgermeister Dr. Christian Hanke; Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Professor Erwin J. Haeberle, Founder and Director des Magnus Hirschfeld Archive for Sexology; Schauspielerin Maren Kroyman; Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg; Bundestagsabgeordneter Volker Beck; Bundestagsabgeordneter Michael Kauch sowie Dr. Klaus Lederer, Berliner Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE u.v.a.