Lesben- und Schwulenverband fordert Landesregierung zum Handeln auf
Anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Homophobie und Transphobie fordert der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) die Brandenburger Landesregierung dazu auf, einen Aktionsplan gegen Homophobie und Transphobie ins Leben zu rufen.
In den vergangenen zwei Jahren haben der Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes und der Vorstand des Vereins lesbischer und schwuler Polizeibediensteter Berlin-Brandenburg mit den politischen Spitzen des Ministeriums für Inneres und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport sowie des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Gespräche geführt. „Nun ist es an der Zeit für konkrete Taten. Der in der Brandenburger Landesverfassung verankerte Diskriminierungsschutz ist vorbildlich, bislang aber nur ein Papiertiger. Es gibt viele Schutzlücken. So wird zum Beispiel homosexuellen und transgeschlechtlichen Geflüchteten, die in Flüchtlingsunterkünften Gewalt erleiden, nicht mit einer Unterkunft für besonders Schutzbedürftige geholfen. Im gesamten Bundesland gibt es zudem keine arabisch-sprachige Beratungsstelle für queere Flüchtlinge. Die Brandenburger Landesregierung handelt diesbezüglich grob fahrlässig“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.
Der Lesben- und Schwulenverband begrüßt symbolische Akte, wie zum Beispiel das Hissen der Regenbogenflagge in Seelow und in Potsdam. Zugleich fordert der Verband eine aktive Antidiskriminierungspolitik, die sich im Alltag der Menschen bemerkbar macht. Erst vor wenigen Tagen wurde einer Regenbogenfamilie mit zwei Müttern und zwei Kindern im Schwimmbad Schönefelder Welle die Familienkarte verweigert, weil man dort nur heterosexuelle Eltern mit Kindern als Familie anerkennt.
Eine systematische Erfassung von Diskriminierungs- und Gewaltvorfällen, die sich gegen homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen richten, findet in Brandenburg bisher nicht statt.