Laut einer heute in Potsdam vorgestellten Studie haben 48 Prozent der lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgeschlechtlichen Menschen in Brandenburg innerhalb der vergangenen fünf Jahre Diskriminierung erfahren. Am häufigsten waren transgeschlechtliche Menschen (77 %) betroffen.
Die Befragung wurde im Rahmen der Erarbeitung des Aktionsplans „Queeres Brandenburg“ durchgeführt. Die vollständigen Studienergebnisse finden Sie hier
Parallel zu der Online-Befragung haben im vergangenen Jahr die ersten Maßnahmen des Aktionsplanes begonnen, so zum Beispiel das Projekt „Regenbogenfamilien in Brandenburg stärken“. Die Finanzierung ist bis 31. Dezember 2018 gesichert.
Laut heutiger Auskunft des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie investiert Brandenburg etwa 100.000 Euro in Maßnahmen des Aktionsplanes. In den Berliner Aktionsplan wurde in den ersten beiden Jahren 2,1 Millionen investiert.
„Der Kampf gegen Transphobie und Homophobie muss auch in Brandenburg noch stärker unterstützt werden. Die Beratungs- und Aufklärungs-Projekte gilt es entsprechend nachhaltig finanziell abzusichern“, so Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg.
In den nächsten Monaten wird der Doppelhaushalt 2019/20 im Brandenburger Landtag debattiert und beschlossen. Bislang gibt es keine näheren Informationen zu den geplanten Fördersummen ab 2019.
Laut dem im Dezember durch die Landesregierung vorgestellten Aktionsplan soll die Beratungsarbeit ausgebaut werden. Unter anderem ist die Einrichtung und Finanzierung eines Regenbogenfamilienzentrums geplant. Nach Berlin, München und Wien wäre das Brandenburger Regenbogenfamilienzentrum das vierte Beratungszentrum dieser Art im deutschsprachigen Raum.