Interpret ruft in Songs zur Tötung von schwulen Männern auf

Lesben- und Schwulenverband fordert Polizei und Veranstalter zum Handeln auf

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hat sich gestern mit einem Schreiben an Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers gewendet. Hintergrund ist der am kommenden Freitag, den 9. März 2012, im 2BE Club Berlin geplante Auftritt des jamaikanischen Interpreten Elephant Man.

In mehreren Songs ruft Elephant Man dazu auf, schwule Männer mit einem Maschinengewehr zu töten. So etwa in den Songs „A Nuh Fi Wi Fault“, „We Nuh like Gay“ und „Log on“. Zudem hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Bonn die CD „Log on“ von Elephant Man Ende August 2008 wegen ihrer schwulenfeindlichen Mordaufrufe indiziert.

Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg:
„Wir haben uns an die Berliner Polizei und den Veranstalter gewendet, weil unseres Erachtens bei den Songs der Tatbestand der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und der Tatbestand der Volksverhetzung gegeben sind. Strafbar würden sich unseres Erachtens auch die Veranstalter machen.“
 
In der Vergangenheit wurde mehrere Konzerte von Elephant Man in Deutschland nach Protesten abgesagt. Der Lesben- und Schwulenverband hat die Berliner Polizei für den Fall, dass der Interpret nach Deutschland einreisen kann, aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die genannten menschenverachtenden Lieder nicht zur Aufführung kommen und dass der Interpret auf der Bühne keine Aussagen macht, die den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Zugleich hat der LSVD den Veranstalter aufgefordert, den Interpreten auszuladen und das Konzert abzusagen.

www.berlin.lsvd.de