LSVD unterstützt Mahnwache am Halleschen Tor: Dienstag 4.11., 18 Uhr

LSVD fordert Aktionsplan gegen Homophobie

Lesben- und Schwulenverband unterstützt Mahnwache am Halleschen Tor

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) ruft dazu auf, an der Protestaktion und Mahnwache des Anti-Gewalt-Projekts MANEO am morgigen Dienstag teilzunehmen. Anlass hierfür ist ein brutaler Angriff auf einen schwulen Mann, der sich am 18. Oktober am U-Bahnhof Hallesches Tor zutrug.  Weil er sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, wurde er von zwei jungen Männern in der U-Bahn brutal angegriffen und erlitt einen Kieferbruch. Die Mahnwache findet am morgigen Dienstag (4. November) um 18 Uhr am U-Bahnhof Hallesches Tor statt.

Der LSVD fordert vom Berliner Senat einen umfassenden und nachhaltigen Aktionsplan gegen Homophobie. Diese Forderung hat die Mitgliederversammlung des LSVD Berlin-Brandenburg am vergangenen Samstag in einer Resolution bekräftigt. Unter dem Titel „Homophobie ist kein Kavaliersdelikt!“ heißt es darin unter anderem: „Mit Alibi-Veranstaltungen wie dem ‚Runden Tisch gegen Homophobie’, der am vergangenen Dienstag ohne Ergebnis endete, geben wir uns nicht länger zufrieden. Es ist an der Zeit, dass sich Politik und Verwaltung der Herausforderung stellen und der verbreiteten Homophobie mit ernstzunehmenden und nachhaltigen Maßnahmen begegnen.“

Ebenfalls am vergangenen Samstag hatten in Berlin-Kaulsdorf rund 100 Schwule und Lesben gegen Homophobie, Diskriminierung und Gewalt demonstriert. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hatte den Aufruf zu der spontanen Demonstration unterstützt und war vor Ort präsent mit einem Transparent mit der Aufschrift: „Respekt immer, Hass nimmer“. Anlass der Demonstration war ein Überfall auf zwei Lesben. Sie waren am vergangenen Montag auf dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord von zwei jungen Männern attackiert und mit Farbe besprüht worden.

Unter Berliner Schülern ist Homophobie in einem erschreckenden Maß verbreitet. So halten es 69,2 Prozent der türkischstämmigen und 28,9 Prozent der deutschstämmigen Jugendlichen für „abstoßend“, wenn sich zwei Männer auf der Straße küssen. Das ergab die so genannte „Simon-Studie“, die vor einem Jahr von Integrationssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner vorgestellt wurde.