LSVD: Meinungsfreiheit endet, wo Volksverhetzung beginnt
Zum geplanten Auftritt des Rappers Bushido beim morgigen „Konzert gegen Jugendgewalt“ der Zeitschrift Bravo erklärt Alexander Zinn, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jeden Inder“: Ein Song mit dieser Textzeile würde wahrscheinlich verboten, die CD’s beschlagnahmt, der Sänger müsste mit einem Verfahren wegen Volksverhetzung rechnen. Zu recht! Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Doch sie endet dort, wo zum Hass gegen einen Teil der Bevölkerung aufgestachelt oder zu Gewalt aufgefordert wird.
Der Rapper Bushido hat in mehreren seiner Songs zur Gewalt gegen Schwule aufgerufen. Im Stück „Berlin“ singt er: „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel.“ Die Textzeile „Ihr Tunten werdet vergast“ aus einem anderen Stück wurde nur aufgrund öffentlicher Proteste von seiner damaligen Plattenfirma „Universal“ nicht veröffentlicht.
Dennoch soll Bushido morgen beim „Konzert gegen Jugendgewalt“ der Zeitschrift Bravo auftreten. Trotz aller Proteste hält Bravo-Chefredakteur Tom Junkersdorf verbissen fest am Auftritt des schwulenfeindlichen Rappers. Das ist unerträglich!
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) ruft dazu auf, an der morgigen Demonstration gegen den Bushido-Auftritt teilzunehmen. Die Kundgebung findet um 15 Uhr in Berlin an der Straße des 17. Juni Ecke Yitzhak-Rabin-Straße statt.