Erneuter Vandalismus am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Foto: Jonathan Ryall

Lesben- und Schwulenverband bittet Berliner Senat um schnelle Schadensbehebung

Am Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Bundeskanzleramt wurden erneut die beiden Gedenktafeln, mit denen an die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnert wird, beschädigt. Die Tafeln wurden auf der Vorder- und Rückseite mit Schriftzeichen und Symbolen beschmiert. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt und den Berliner Senat um schnellstmögliche Schadensbehebung gebeten.

Im vergangenen Jahr haben sich die Sachbeschädigungen an Erinnerungsorten der homosexuellen Verfolgungsgeschichte sowie der homosexuellen Emanzipationsbewegung gehäuft. Hierzu zählen unter anderem die Beschädigung der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am U-Bahnhof Nollendorfplatz und mehrfache Beschädigungen der Ausstellung zu „Karl Heinrich Ulrichs“ im Rathaus Schöneberg. Die Sichtscheibe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten musste nach grober Gewaltanwendung vollständig ausgetauscht werden. Jedoch konnten die Schäden durch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Berliner Verkehrsbetriebe jeweils schnell behoben werden.

Die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer wurden innerhalb eines Jahres bereits zum zweiten Mal beschädigt. Hierzu hatte der heutige Regierender Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, vor wenigen Monaten erst erklärt: „Wer diese Erinnerungsorte beschädigt und schändet, übt nicht nur Gewalt gegen Sachen aus, sondern trifft uns alle. Wir werden das nicht hinnehmen (…)“.

Neben den beschädigten Informationstafeln wird im Jahr 2016 ein Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung errichtet. Anlässlich dessen findet heute die Abschluss-Gala „Stars für Magnus- Ein Denkmal für Hirschfeld“ im Wintergarten Varieté statt.

„Die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung hat in Berlin ihren Ursprung. Darauf können wir als Berlinerinnen und Berliner stolz sein“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.

Weitere Informationen zum Gedenkort am Magnus-Hirschlfeld-Ufer:

www.denkmal-fuer-berlin.de