Schon wieder Vandalismus am Magnus-Hirschfeld-Ufer
Die beiden Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden erneut beschädigt. Die Augen von Anita Augspurg, Karl Heinrich Ulrichs und Dr. Magnus Hirschfeld wurden ausgekratzt und ausgebrannt. Zudem wurden die Münder von Anita Augspurg und Dr. Magnus Hirschfeld entstellt. Ähnliche Beschädigungen fanden sowohl im Sommer 2017 als auch im Herbst 2018 statt. Vorausgegangen waren zahlreiche weitere Sachbeschädigungen.
Der Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg, Jörg Steinert, hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Die in etwa 30 Jahren mühevoll aufgebauten Gedenk- und Erinnerungsorte für die homosexuelle Verfolgungs- und Emanzipationsgeschichte wurden in den vergangenen Jahren wiederholt beschädigt. Der Vandalismus fand meist in zeitlicher Nähe statt.
Im August 2019 wurde bereits dreimal das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen beschädigt. Zwischen dem vergangenen Sonntag und Montagabend fand gleich zweimal Vandalismus statt. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde das Denkmal mit Farbe beschmiert. Am Montag wurde dann die Sichtscheibe zerkratzt. Seit längerem bemüht sich die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas um eine Videoüberwachung und steht mit den zuständigen Behörden im Austausch.
76 Prozent der Mitglieder des LSVD Berlin-Brandenburg stimmten im Rahmen einer Mitgliederbefragung im vergangenen Jahr für eine Videoüberwachung von Gedenk- und Erinnerungsorten